Ihre Feuerwehr - Vorsorge betreiben – Zukunft sichern!
Das Jahr 2016 neigt sich dem Ende zu. Silvester und Neujahr stehen erneut vor der Tür und vielen kommt es so vor, als verginge die Zeit immer schneller. Wir alle freuen uns auf entspannte Tage im Familien- und Freundeskreis, auf besinnliche Momente und Zeit es sich gut gehen zu lassen. Die kleinen und großen Erfolge des abgelaufenen Jahres geben uns dabei die Zuversicht die wir brauchen um auch in schwierigen Lebenssituationen das Gespür für das Wesentliche und Machbare nicht zu verlieren.
Gestatten Sie mir vor diesem Hintergrund ein paar persönliche Anmerkungen zum Nachdenken!
Was kommt in Zukunft auf uns zu?
Unsere Feuerwehren helfen Menschen in Notlagen und machen damit das Bedürfnis aller Mitbürgerinnen und Mitbürger in unseren Gemeinden und Städten zu ihrem eigenen Interesse.
Dabei muss es auch weiterhin Aufgabe der Länder und des Bundes sein, dieses sicherheitsrelevante Ehrenamt – das einzige übrigens – das Leben rettet, zu unterstützen und die Attraktivität der Feuerwehren unter Mitwirkung der Kommunen zu erhalten.
Wir müssen und können unsere Leistungen und unser „Wir – Gefühl“ positiv nach außen darstellen.
Rund 250.000 Einsätze im Jahr fahren unsere Feuerwehren, über 21.000 Menschen werden dabei im Jahresdurchschnitt von der Feuerwehr gerettet.
Wir müssen uns nicht Sorgen machen – aber wir müssen dafür Sorge tragen und die Augen offen halten – rechtzeitig auch Neuem gegenüber offen sein und die Neuen – sicher schwierigen – Herausforderungen annehmen.
Aber nicht nur wir – sondern im Besonderen die Politik muss hier die Rahmenbedingungen für die Zukunft – im Besonderen im Bereich der Ausstattung im Katastrophenschutz und im Bereich der Führungsausbildung bei besonderen Einsatz- und Bedrohungslagen – schaffen.
Dabei müssen wir uns zusammen die Frage stellen, was kommt in der Zukunft auf uns zu?
Die Flächen der Städte werden sich noch mehr verdichten, die Bevölkerung überaltert – und damit steigen die Einsatzanforderungen an die Feuerwehr.
Die baulichen Anlagen werden im Wohnungsbau und im Industriebau immer anspruchsvoller, die Technik wird immer komplexer, unsere Einsatzlagen werden nicht einfacher.
Krisen, abstrakte Bedrohungslagen und fehlende Lehrkräfte an den Feuerwehrschulen
Wie geht’s hier weiter?
Bayerns Bürger/innen erwartet vom Staat und von der Kommune ein steigendes Maß an Sicherheit.
Das stellt auch erhebliche zusätzliche Anforderungen an die Feuerwehr und im Besonderen an den Staat bezüglich Ausrüstung und vor allem bezüglich Ausbildung mit deutlich mehr Lehrkräften an den staatlichen Feuerwehrschulen, welche derzeit fehlen.
Der Klimawandel ist angekommen und wird uns weiterhin eine Vielzahl an Einsätzen bescheren.
Wie ist das neue Selbstverständnis der Feuerwehr im Hinblick auf die weitere Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft?
Momentan haben wir noch keine großen Nachwuchsprobleme bei den Freiwilligen Feuerwehren, doch schlägt der demografische Wandel auch einmal bei uns zu?
Die Formulierung „Wir schaffen das“ könnte aus einem Feuerwehrlehrbuch stammen, doch stimmt das wirklich, müssen wir als Feuerwehr nicht lernen auch einmal NEIN zu sagen?
Wir stehen vor großen Herausforderungen, doch ich bin mir sicher, dass es die Bayerischen Feuerwehren auch noch in den nächsten Jahrzehnten in ihrer bewährten Form und flächendeckend geben wird und sie werden immer eine der wichtigsten Einsatzorganisationen in Bayern darstellen.
Ich hoffe, dass sich unsere Dienstherren dabei auch immer der nachfolgenden Thesen bewusst sind.
Man darf Ehrenamtliche sicherlich herausfordern – jedoch nicht überfordern.
Man kann Freiwillige für Vieles nutzen – jedoch nie ausnutzen
Ehrenamtliche sind vielfältig zu gebrauchen – sie lassen sich aber nicht missbrauchen.
So gesehen, sind unsere Feuerwehren der beste Beweis, für die Sicherheit unserer Bürger und Bürgerinnen, um jederzeit bei Notfällen schnell und kompetent helfen zu können!
Dafür gilt es ein herzliches Vergelt`s Gott an unsere Feuerwehrkameradinnen und Kameraden zu richten. Dabei möchte ich mich aber auch bei den Familien und den Partnern aller Feuerwehrangehörigen bedanken, die durch ihr Verständnis und oftmals auch durch persönliche Entbehrungen unsere ehrenamtliche Tätigkeit unterstützen.
Martin Lackner
Landkreis Eichstätt
Kreisbrandrat