Großübung in Pförring: Rund 400 Einsatzkräfte proben den Ernstfall
Rund 400 Einsatzkräfte von 14 Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis Eichstätt, dem Technischen Hilfswerk (THW) Eichstätt, dem Rettungsdienst (BRK KV EI mit SEG-Gruppen), der Bundeswehr (KVK), der Verwaltung der VG Pförring sowie dem Sachgebiet Brand- und Katastrophenschutz des Landratsamtes Eichstätt waren im Einsatz. Eine besondere Unterstützung leistete ein Feuerwehrhilfeleistungskontingent mit rund 100 Kräften aus dem Landkreis Traunstein.
Landrat Alexander Anetsberger, Bürgermeister Müller und Kreisbrandrat Lackner hießen die zahlreichen Helferinnen und Helfer herzlich in Pförring willkommen, bevor Kreisbrandinspektor (KBI) Franz Waltl die Aufgabenverteilung für das angenommene Szenario übernahm.
Das Szenario: Hochwasser, Evakuierung und Stromausfall
Die Übungsannahme ging von massiven Regenfällen aus, die zu großflächigen Überflutungen durch Wasser und Schlamm im westlichen Teil des Marktes Pförring führten. In der Folge mussten ein komplettes Siedlungsgebiet sowie das örtliche Altenheim evakuiert werden. Zahlreiche Straßen waren unpassierbar, was auch die Zufahrt für Rettungsdienste verhinderte. Die Lage spitzte sich durch nachlaufendes Wasser, Verklausungen und einen flächendeckenden Stromausfall weiter zu.
Koordinierter Einsatz an mehreren Fronten
Nachdem der Katastrophenfall festgestellt wurde, übernahm die Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) unter der Führung von KBI Franz Waltl die Koordination aller Maßnahmen. In Zusammenarbeit mit der Feuerwehreinsatzleitung und der Einsatzleitung des Rettungsdienstes wurden mehrere Einsatzabschnitte gebildet, um die komplexe Lage zu bewältigen:
- Evakuierung: Ein Schwerpunkt war die ruhige und geordnete Evakuierung des Altenheims. Die Bewohner wurden sicher in das Vereinszentrum Roßschwemm nach Oberdolling gebracht und dort betreut. Parallel dazu wurden die Bewohner des betroffenen Siedlungsgebiets informiert und Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet.
- Hochwasserschutz: Mit allen großen Pumpen der Landkreise Eichstätt und Traunstein wurde Wasser aus kritischen Bereichen wie dem Baggersee und dem alten Sportplatz gepumpt. Am Bauhof füllten Einsatzkräfte hunderte Sandsäcke, die das THW an die Schadenstellen transportierte.
- Logistik und Kommunikation: Das Hilfeleistungskontingent aus Traunstein wurde am Meldekopf in Altmannstein aufgenommen und in der dortigen Turnhalle untergebracht. Um Ausfälle in der Funkkommunikation zu kompensieren, unterstützte die Amateurfunkgruppe DARC mit Notfunksystemen.
- Stromausfall: In Oberdolling wurden Maßnahmen zur Bewältigung eines langanhaltenden Stromausfalls geübt.
Einblicke in die Übung
Einen visuellen Einblick in den Ablauf und die Herausforderungen der Übung bietet der Videobeitrag von TV Ingolstadt:
https://www.tvingolstadt.de/mediathek/video/studio-altmuehl-vom-14-10-2025/
Fazit und Dank
Die Übung verlief erfolgreich und zeigte die gute und organisationsübergreifende Zusammenarbeit der verschiedenen Einsatzkräfte. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in Kürze besprochen und zur weiteren Optimierung der Abläufe im Katastrophenfall umgesetzt.
Ein herzlicher Dank gilt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Übung sowie den eingebundenen Bürgerinnen und Bürgern des Marktes Pförring für die großartige Unterstützung.
Pförring im Oktober 2025
KBI Franz Waltl